"Mögest du in interessanten Zeiten leben" J.Chamberlain
Dieses alte Zitat, das auf die Unbeständigkeit von Ereignissen, die Flut an Informationen, schwierige Entscheidungen und Überraschungen hinweist, die unser tägliches Leben begleiten, scheint auch heute noch sehr aktuell zu sein. Dies zeigt sich beispielsweise in der Logistikbranche, welche äußerst dynamisch ist.
Die jüngsten Ereignisse, wie der Krieg in der Ukraine mit all seinen Folgen (Inflation, Energiekrise, hohe Materialpreise, unterbrochene Lieferketten oder geopolitische Veränderungen), haben das Umfeld, in dem Unternehmen tätig sind, erheblich verändert. Hinzu kommen der Klimawandel und Cyber-Angriffe. Dies hat deutliche Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Einzelhändler Waren versenden und an Verbraucher liefern.
Unternehmer geben an, dass ihre aktuellen Probleme in der Supply Chain vor allem auf globale politische Unruhen (58 %), Rohstoffknappheit (44 %) und steigende Kraftstoff- und Energiekosten (40 %) zurückzuführen sind. Wenn Unternehmen ihre Abläufe optimieren wollen, sollten sie neue Wege zur Verbesserung der Effizienz oder Flexibilität beschreiten, um ihren Geschäftserfolg zu steigern. Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Blog-Artikel "Die Energiekrise: Wie können Sie Störungen in der Logistik erfolgreich überwinden?"
Was erwartet uns im Jahr 2023? Die Trends im Supply Chain Management werden von vielen Faktoren beeinflusst, von der Technologie über die Wirtschaft bis hin zum Weltgeschehen. Hier erfahren Sie, was unserer Meinung nach in den kommenden Monaten in der globalen Logistikbranche ein heißes Thema sein wird.
1. Fokus auf flexible Logistik
Flexible Logistik passt sich an Marktschwankungen an und ermöglicht es, die Lieferkette je nach der aktuellen Wirtschaftslage zu vergrößern oder zu verkleinern. Um Stabilität zu gewährleisten und ein hohes Serviceniveau aufrechtzuerhalten, müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Abläufe an die aktuelle Situation, Verfügbarkeit und Kosten von Rohstoffen angepasst werden.
Infolgedessen konzentrieren sich viele Unternehmen darauf, schnell zu reagieren, um kurzfristige Auswirkungen der Krise abzumildern, d. h. in erster Linie, um Unterbrechung der Serviceleistungen zu verringern. Die Anmietung von Ladungsträgern ist in dieser Hinsicht eine große Hilfe, da sie die Organisation der Lagerhaltung und des Produktionsmanagements erleichtert. Das Mieten von Logistikprodukten erhöhte die Flexibilität der Abläufe und erleichtert die Gestaltung von Lieferketten, um Reaktionen auf Unterbrechungen zu planen.
2. Verbesserung der Sichtbarkeit in Lieferketten
Die Pandemie verursachte weltweite Störungen, mit denen wir auch heute noch zu schaffen haben. Mangelnde Verfügbarkeit von Komponenten für die Produktion, erhebliche Preissteigerungen bei Rohstoffen oder Lieferverzögerungen aufgrund unterbrochener Lieferketten (insbesondere bei Bauteilen aus Fernost) sind nur einige der Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen müssen. Diese haben Schwächen in den Abläufen und der Transparenz der Lieferkette vieler Unternehmen offenbart.
Tatsächlich weisen nur 6 % der Unternehmen eine vollständige Transparenz ihrer Lieferketten auf, und fast 70 % haben keine. Transparenz ist einer der wichtigsten Aspekte des Supply Chain Managements für den Umgang mit Risiken - und mit der Digitalisierung der Logistik stehen Unternehmen immer bessere Werkzeuge für Echtzeitdaten, digitale Dokumente und Tracking zur Verfügung.
Es lohnt sich, die Sichtbarkeit Ihrer Logistikprodukte durch ein Verpackungsmanagement zu gewährleisten. Ein integriertes Transaktionsmanagementsystem ermöglicht es Ihnen zum Beispiel, aktuelle Daten von allen Prozessbeteiligten in Echtzeit zu erhalten. Auf diese Weise wissen wir genau, wie viele und wo sich Ladungsträger befinden. Ein solcher Verpackungsmanagementprozess ermöglicht eine vollständige Ladungsträgertransparenz, was zu effizientem Arbeiten und Einsparungen führt.
3. Nachhaltigkeit hat Priorität
Regierungen verlangen von Unternehmen immer mehr, dass diese nachweisen, dass sie nachhaltig und ethisch handeln. In Deutschland, der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt, wird im Januar 2023 das Gesetz über die Sorgfaltspflicht in der Lieferkette in Kraft treten, mit dem Unternehmen verpflichtet werden, die gesamte Lieferkette zu überwachen (ein weiterer Grund, warum eine gute Transparenz der Supply Chain von entscheidender Bedeutung ist) und Partner zu melden, welche die Umwelt beeinträchtigen. Die Europäische Union arbeitet an ähnlichen Rechtsvorschriften, die noch weiter gehen könnten.
Die veränderten Anforderungen der Verbraucher und die strengeren staatlichen Vorschriften werden Unternehmen auch 2023 zu umweltfreundlicheren Praktiken drängen. Unternehmen werden weiterhin nach nachhaltigen Maßnahmen suchen und diese ergreifen, von der Beschaffung nachhaltiger Rohstoffe bis hin zur Bewertung der Treibhausgasemissionen beim Transport. Ein bemerkenswertes Beispiel sind geschlossene Lieferketten, bei denen Hersteller Ladungsträger reparieren und wiederverwenden, die dann wieder in den Verkehr gebracht werden. Welche Praktiken sollten Sie in Ihrem Unternehmen einführen, um Ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen? Lesen Sie unseren Blog-Artikel "5 Schritte zum Aufbau einer nachhaltigen Lieferkette".
4. Geschlossene Lieferketten sind die Zukunft
Lineare Lieferketten werden bald durch geschlossene Kreislaufsysteme ersetzt, in denen Hersteller gebrauchte Produkte für den Wiederverkauf aufbereiten (East West, 2020). Um mit den steigenden Kosten von Rohstoffen und ihrer instabilen Verfügbarkeit fertig zu werden, zerlegen viele Unternehmen ihre Produkte in kleinere Komponenten, um Rohstoffe zurückzugewinnen.
Auch wenn die Einführung neuer Prozesse zunächst Kosten verursacht, hilft das Pooling von Logistikprodukten langfristig die Kosten in Ihrer Supply Chain zu reduzieren. Durch solche durchdachten Maßnahmen können Unternehmen weniger für Rohstoffe ausgeben, wodurch sie weniger dem Risiko von Preisschwankungen ausgesetzt sind. Darüber hinaus fällt im Kreislauf der Logistikprodukte weniger Abfall an, was Unternehmen hilft, ihre Umweltbelastung insgesamt zu verringern. Was sind die finanziellen Vorteile von Mehrwegladungsträgern? Lesen Sie mehr über die Rolle der Verpackung in einem geschlossenen Kreislauf in dem Blog-Artikel: "Durch Einsatz von Mehrwegverpackungen einen finaziellen Gewinn generieren".
5. Reduzierung des Just-in-time-Modells und Ausbau der Infrastruktur
Ein weiterer Trend im Zusammenhang mit der Unterbrechung der Lieferkette betrifft die Lagerhaltung. Vor 2020 legten Unternehmen in der Regel Wert auf eine schlanke Bestandsverwaltung und hielten nur das Nötigste auf Lager. Diese Lieferkettenstrategie hatte jedoch während der Pandemie den gegenteiligen Effekt, als Unternehmen wochen- oder sogar monatelang ohne Produkte auskommen mussten. Um Unterbrechungen der Lieferkette und Engpässe zu vermeiden, begannen Unternehmen, ihre Bestände aufzustocken und in die Lagerhaltung zu investieren. Das bedeutet, dass das Just-in-Time-Modell, wenn nicht ganz, so doch zumindest weitgehend, zurückgeschraubt werden muss. Lagerhäuser und Logistikinfrastrukturen müssen wieder ausgebaut werden.
Natürlich darf man dies nicht zu einseitig betrachten; mit der Stabilisierung der Logistikbranche kann sich dieser Trend umkehren. Daher ist es in einer solch unsicheren Situation eine gute Idee, eine Zwischenlösung zu finden: Es lohnt sich, eine etwas größere Menge an Vorräten als vor der Pandemie bereitzuhalten, für den Fall, dass erneut Probleme in der Lieferkette auftreten. Um das Lager effizient auf Veränderungen vorzubereiten, lohnt es sich, die Logistikträger so einzusetzen, dass jeder Meter Lagerfläche optimal genutzt wird, oder mit einem Partner zusammenzuarbeiten, der die erforderlichen Ladungsträger jederzeit liefern kann. Wie sieht eine solche Zusammenarbeit aus? Das erfahren Sie in diesem Blog-Artikel: "Benötigen Sie Paletten, Palettenaufsätze oder Container 'sofort'? Nutzen Sie unseren Verpackungsmietservice".
6. Wirtschaftliche Unsicherheit erfordert Sparmaßnahmen
In den USA sind die Verbraucherpreise von Juni 2021 bis Juni 2022 um 9,1 % gestiegen. Das ist der stärkste Anstieg seit 40 Jahren. Im Oktober war die Inflation in der Eurozone mit 10,7 % sogar noch höher. Dies ist der höchste monatliche Wert seit Bestehen der Eurozone. Die Energiekrise in Europa und der Krieg in der Ukraine tragen zur Unsicherheit bei.
Deshalb ist jetzt der beste Zeitpunkt, um innezuhalten, Ihre Abläufe zu analysieren und Schritte zur Verbesserung der Effizienz oder zur Kostensenkung in diesem Jahr zu überlegen. Rotom ist ein erfahrener Partner im Rahmen der Logistikkostenanalyse und unterstützt Unternehmen bei der Festlegung einer Strategie zur Senkung der Ladungsträgerpreise. Wie führt man eine solche Analyse durch, und welche Möglichkeiten gibt es dabei? Darüber schreiben wir in dem Blog-Artikel: "6 Tipps zur Reduzierung der Verpackungskosten und zur Schonung der Umwelt".
7. Übergang vom Eigentum zur Miete
Ab 2023 werden voraussichtlich immer mehr Unternehmen ihre Ladungsträger nicht mehr selbst besitzen, sondern diese mieten. Grund dafür ist die Notwendigkeit, Null-Emissionsziele zu erreichen und die Bemühungen um Nachhaltigkeit zu verstärken. Kohlenstoffarme und erneuerbare Technologien stehen jetzt im Mittelpunkt, da Logistikunternehmen versuchen, sich stärker auf eine grüne Logistik umzustellen.
Die Vermietung von Ladungsträgern ist eine flexible, schnelle und zuverlässige Lösung. Sie bewährt sich sowohl dann, wenn der Platz für die Lagerung der Produkte nicht ausreicht, als auch dann, wenn das Unternehmen mehr Logistikprodukte für den Versand der Waren benötigt. Mittlerweile sind viele Unternehmen von der Wirksamkeit der Ladungsträgeranmietung in Krisenzeiten überzeugt. Welche Vorteile hat das Mieten von Transportverpackungen für viele Unternehmen gebracht? Wir haben dieses Thema in unserem Blog-Beitrag ausführlicher behandelt: "Vermietung von Verpackungen - Aufrechterhaltung des Angebots unter wechselnden Umständen".
Summary - 7 Trends in der Logistik für 2023
Im Jahr 2023 werden Lieferketten mit alten und neuen Herausforderungen konfrontiert sein, die sich aus der wachsenden Bedeutung und Notwendigkeit von Nachhaltigkeitsbemühungen zur Erreichung wirtschaftlicher Stabilität ergeben. Bei diesen Herausforderungen werden jene Unternehmen die Gewinner sein, die am besten vorbereitet sind. Die Expertenteams von Rotom in ganz Europa helfen Unternehmen, durch bessere Lieferkettenprozesse Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Wir helfen Ihnen gerne dabei, die aktuellen Prozesse in Ihrem Unternehmen zu bewerten und die am besten geeigneten Lösungen für Ihre Logistikabläufe zu finden. Wenn Sie Fragen haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir erklären Ihnen gerne die Anwendung unserer Dienstleistungen und deren praktischen Nutzen für Ihr Unternehmen.